Allgemein
Allgemeine Fragen zum Studium Lehramt Sekundarstufe im Cluster Mitte werden hier beantwortet.
Um die Antworten zum Studium Gestaltung:Technik.Textil (für das Unterrichtsfach – UF Technik und Design) zu sehen bitte auf die jeweiligen Fragen klicken. Sollten Fragen unbeantwortet bleiben bitte gerne eine Email an gtt@kunstuni-linz.at schicken.
Gestaltung:Technik.Textil
Was bedeutet der seltsame Name des Studiums „Gestaltung:Technik.Textil“ ?
Nach der Zusammenlegung der beiden ehemals separaten Schulfächer „Technisches Werken“ und „Textiles Werken“ gibt es in Österreich nur mehr ein Schulfach, zwischenzeitlich „Technisches und textiles Werken“ benannt. Für die dazugehörigen Lehramtsstudien konnte man sich bislang nur auf „Gestaltung:Technik.Textil“ einigen, was leider stark an die geteilten Ursprungsfächer erinnert. Seit 2022 heißt das Schulfach nun „Technik und Design“. Die entsprechende Umbenennung des dazugehörigen Lehramtsstudiums ist im Gange.
Was sind die wesentlichen Inhalte des Studiums?
Inhaltlicher Kern ist die „materielle Kultur“ des Menschen und deren Vermittlung (im Unterricht). Zuerst geht es um handwerkliche, technologische und gestalterische Grundlagen im Umgang mit Papier, Holz, Metall, Keramik, Kunststoffen, Baustoffen und textilen Stoffen, dazu um Grundlagen des Lernens und Lehrens allgemein und speziell im pädagogischen Fachbereich – immer begleitet von kritischer Reflexion zur materiellen Kultur der Gegenwart sowie Übungen zu Entwurf, Darstellung und Präsentation. In darauffolgenden Projekten werden diese Kompetenzen zur selbstständigen Erarbeitung von technisch-gestalterischen Werken, zur Unterrichtspraxis und zur wissenschaftlichen Forschung genutzt.
Ich habe noch nie mit Holz/Metall/Keramik/Textil/etc. gearbeitet, kann ich mich trotzdem für das Studium bewerben?
Ja. Handwerklich-gestalterische Erfahrung in den materiellen Kernbereichen der Grundausbildung ist keine Voraussetzung für die Bewerbung.
Ich habe selbst in der Schule nur technisches/nur textiles Werken gehabt, kann ich mich trotzdem für das Studium bewerben?
Ja. Eigene schulische Erfahrung in den angestrebten Lehramtsfächern ist keine Voraussetzung für die Bewerbung.
Ich habe die Zulassungsprüfung noch nicht gemacht, kann ich mich trotzdem schon für das Studium inskribieren?
Nein. Für die Inskription in diesem Studienfach ist eine bestandene Zulassungsprüfung Voraussetzung.
Zulassungsprüfung/künstlerische Eignung
Wann und wo findet die Zulassungsprüfung statt?
Unsere Zulassungsprüfungen finden zweimal jährlich statt: Anfang Juli und Anfang September. Alle relevanten Informationen zu Ablauf, Ort und Modus der Zulassungsprüfung sind hier zusammengefasst.
Welche Voraussetzungen gelten für die Zulassungsprüfung?
Vollendetes 17. Lebensjahr und abgeschlossene Reifeprüfung (Matura);
Statt einer Reifeprüfung gilt auch: Studienberechtigungsprüfung bzw. abgeschlossenes Kunststudium. Die Anmeldung und Einreichung über das Online-Portal fristgerecht und vollständig erfolgen.
Wie umfangreich soll meine Zulassungs-Mappe sein, und was genau soll ich zeigen?
Bitte zeigen Sie alles, womit Sie überzeugen wollen, dass Sie ausreichend Erfahrung, Motivation und/oder Interesse für dieses Studium haben: Handzeichnungen, Skizzen, Entwürfe, Ideen für eigene Werke genauso wie verwirklichte Werke und Arbeitsergebnisse aus Teamprojekten. Sowohl handgemachte als auch maschinell oder digitale Ergebnisse sind von Interesse. Gezeichnet, gemalt, gewerkt, gebastelt, gelötet, gebaut oder gestrickt – welches Material oder welche Werkzeuge Sie schon ausprobiert haben, das interessiert uns. Vielseitigkeit ist genauso willkommen wie vertiefende Spezialisierung, solange man authentische Begeisterung und/oder ein gewisses Talent erkennen kann. Zeigen Sie uns den Stand Ihrer persönlichen „materiellen Kultur“. Gerne führen wir vorab Beratungsgespräche, Anmeldung unter gtt@kunstuni-linz.at
Welche Aufgabenstellungen kommen in der Zulassungs-Arbeit auf mich zu?
Die praktische Arbeit der Zulassungsprüfung dreht sich um die Entwicklung von Ideen für dreidimensionale Werke mit gewissen Funktionen und gestalterischem Sinn und/oder künstlerischem Wert. Das können zum Beispiel einfache Architektur-Modelle oder Design-Stücke sein, zeichnerische Entwürfe, Skizzen und Herstellung einfacher Prototypen aus leicht bearbeitbarem Material, oder aber Aufgabenstellungen aus den Bereichen Schmuck, Tragbares, Spiel, Recycling, Möbel, Beleuchtung, etc. oder auch einfache mechanische Aufgaben, die man ohne Spezialwissen experimentell „nacherfinden“ und bauen kann.
Wir versuchen, Ihnen abwechslungsreiche und anregende Herausforderungen für Ihre kreative Schaffenskraft zu liefern.
Welche Fragen kann ich im Zulassungs-Interview erwarten?
Wir wollen wissen, was Sie neugierig macht, von was Sie begeistert sind, und was Ihre Aufmerksamkeit und Interessen in Bezug auf das Studium sind: Wie Sie mit offenen, neugierigen und kritischen Augen und Ohren durch die von Menschenhand gestaltete Welt gehen, und sie als Anlass zum Hinterfragen, zur kreativen Wirkung, Einwirkung und Mitwirkung erkennen. Uns interessieren die Gründe für die Studienwahl, sowie auch eventuell bereits erfolgte Erfahrungen in den Bereichen Pädagogik oder Kunstvermittlung oder Materialbearbeitung und Technologien, etc.
Wer entscheidet über meine Zulassung, und wie wird entschieden?
Personen aus dem Studienbereich bilden die Prüfungskommission – meist Professor*innen, Assistent*innen und Dozent*innen, als beratende Beisitzer*innen können weitere Lehrende und Studierende an der Zulassungsprüfung teilnehmen.
Es wird in einer offenen Diskussion unter allen Teilnehmenden aus dem Studienbereich entschieden und alle Faktoren zur Entscheidungsfindung werden sorgsam und wertschätzend abgewogen.
Wann bekomme ich Bescheid über die Entscheidung?
Die Information über das Ergebnis der Zulassungsprüfung erfolgt in der Woche nach den Zulassungsprüfungen einzeln per E-Mail an den/die Kandidat:in durch das Institutssekretariat.
Kann ich in Salzburg die Zulassungsprüfung machen und dann in Linz studieren?
Ja, das ist möglich. Wir empfehlen jedoch die Zulassungsprüfung dort zu absolvieren wo auch geplant ist das Studium zu starten.
Wenn ich mich für z.B. Bildnerische Erziehung und Gestaltung Technik.Textil bewerbe, kann es dann auch sein, dass ich nur für eines der Fächer genommen werde?
Ja, das ist möglich. Die Zulassungsprüfungen finden unabhängig voneinander statt.
Was kann ich tun wenn ich nicht zugelassen werde?
Auf Anfrage bieten wir Ihnen ein Beratungsgespräch an, in dem wir Sie über die Gründe der Nicht-Zulassung informieren und gerne mit Ihnen über Möglichkeiten zu einem erneuten Anlauf und über Verbesserungsanregungensprechen.Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, Zulassungsprüfungen an anderen Kunstuniversitäten zu versuchen. Sie haben auch im nächsten Jahr die Möglichkeit, zur nächsten Zulassungsprüfung an der Kunstuniversität Linz erneut anzutreten. Sie können auch bis zur erfolgreichen Absolvierung der künstlerischen Zulassungsprüfung ein anderes Lehramtsstudium studieren und zum Beispiel den Fokus auf die allgemeinen Bildungswissenschaftlichen Fächer legen.
Sie können sich auch völlig neu orientieren und ihren Interessen und Talenten in anderen Studien- oder Ausbildungswegen nachgehen.
Was tun, wenn ich zugelassen werde?
Nach bestandener Zulassungsprüfung sollten Sie möglichst rasch den Zulassungsantrag über das MyAdmission System (JKU) stellen. Siehe dazu: https://www.liles.at/studium-a-z/aufnahmeverfahren
Studium
Was erwartet mich im Studium?
Neben den oben genannten Kerninhalte können Studierende sehr gute Betreuung und individuelle Unterstützung durch erfahrene Fachleute erwarten, weil – anders als in Massenstudien – relativ wenige Studierende pro Jahr zugelassen werden und deshalb überschaubare „Jahrgänge“ bilden. Die Ausstattung der Werkstätten, Labors und Ateliers ist am neuesten Stand und es gibt ausreichend Plätze für Studierende. So kann garantiert werden, dass jedem/r einzelnen Studierenden alle Ressourcen ausgiebig zur Verfügung stehen.
Wie intensiv ist Zeitaufwand und Anwesenheitspflicht während des Studiums?
Sehr intensiv. Wie bei den meisten Studienfächern an Kunstuniversitäten besteht ein großer Anteil an Bildung direkt aus praktischer (Entwurfs- und Herstellungs-) Arbeit in Werkstätten und Ateliers. Auch die schulpraktischen Übungen fordern Ihre Präsenz. Der Anteil an theoretischen Vorlesungen ohne Anwesenheitspflicht ist geringer als bei anderen Studien an anderen Universitäten.Gestaltung:Technik.Textil
Gibt es Möglichkeiten das Studium abzukürzen?
Ja. Wenn Sie gleichlautende Lehrveranstaltungen oder Lehrveranstaltungen mit vergleichbarem Inhalt bereits in einem vorherigen Studium absolviert haben, können Sie diese direkt anrechnen lassen. Es gibt auch Möglichkeiten, absolvierte Kurse oder Inhalte aus einer berufsbildenden Schulausbildung anrechnen zu lassen. Sehr viel Studienzeit können Sie sparen, wenn Sie bereits ein Studium mit fachrelevanten Inhalten absolviert haben, wie z.B. Architektur, Textildesign, Bühnenbild, Industriedesign, o.ä. Auch wenn Sie bereits ein oder andere Lehramtsfächer studiert haben, können Sie Zeit sparen und verkürzt studieren.
Wieviel berufspraktische Erfahrung ist im Studium inkludiert?
Im Studium gibt es künstlerisch-praktischen Unterricht in Projekten und in den Werkstätten. Zu den Unterrichtspraktikum erhalten Sie nähere Informationen aus dem Studienplan und auf der Website des LILES („Linzer Lehramt Sekundarstufe“): https://www.liles.at/studium-a-z/pps-/-paedagogisch-praktische-studien-linz
Wie sieht der Abschluss des Bachelorstudiums aus?
Genaue und aktuelle Informationen über ECTS-Ausmaß, Bachelor-Abschluss und Unterrichtsberechtigung finden Sie auf der Website des LILES („Linzer Lehramt Sekundarstufe“): https://www.liles.at/studium-a-z/bachelorstudium
Kann ich das Masterstudium Lehramt Sekundarstufe in Linz studieren wenn ich an einer anderen Universität oder Hochschule das Bachelorstudium Lehramt Sekundarstufe absolviert habe?
Ja. Interessierte, die an einer anderen Universität oder Hochschule das Bachelorstudium für das Schulfach Technisches und textiles Werken absolviert haben können nach erfolgreicher Zulassungsprüfung das Masterstudium an der Kunstuniversität/im Cluster Mitte studieren.
Kann ich nach dem Bachelorstudium ein anderes Masterstudium studieren?
Ja, das ist möglich. Zu beachten ist, dass eine dauerhafte Anstellung als Lehrer*in im öffentlichen Dienst aber nur nach Abschluss sowohl von Bachelor- und Masterstudium Lehramt Sekundarstufe möglich ist. (Die spezifischen Voraussetzungen für Masterstudien und ob diese durch das Bachelorstudium Lehramt Sekundarstufe erfüllt sind, sind den jeweiligen Curricula zu entnehmen.)
Kann ich aufbauend auf ein anderes Bachelorstudium das Masterstudium Lehramt Sekundarstufe Allgemeinbildung UF Technik und Design studieren?
Nein, das ist aktuell nicht möglich. Für das Masterstudium muss ein Bachelorstudium für das UF Technik und Design absolviert worden sein. Es kann jedoch das Bachelorstudium Lehramt inskribiert werden und absolvierte facheinschlägige Kurse anerkannt werden.
Wie sieht der Abschluss des Master-Studiums aus?
Genaue und aktuelle Informationen über ECTS-Ausmaß und Master-Abschluss finden Sie auf der Website des LILES („Linzer Lehramt Sekundarstufe“): https://www.liles.at/studium-a-z/masterstudium
Beruf
Wie sind die Berufsaussichten als Lehrer*in im Schulfach Technik und Design?
Eine Anstellung als Lehrer*in im Sekundarbereich kann allen Absolvent*innen dieses Studiums gegenwärtig garantiert werden: in einer Mittelschule, an einem Gymnasium (AHS) oder einer Berufsbildenden höheren Schule (BHS). Alle Stellen werden nach Bedarf und Dringlichkeit von den jeweiligen Bildungsdirektionen der Bundesländer vergeben. Derzeit herrscht sehr großer Bedarf an Lehrenden in allen Schul- und Unterrichtsbereichen. Wie bei allen Berufen unterliegt die Anstellungssicherheit gewissen Schwankungen – aufgrund demografischer Fakten wie Pensionswellen, geburtenstarken und -schwachen Generationen oder bildungspolitischen Entscheidungen.
Welche Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung gibt es nach dem Studium?
Neben Tätigkeiten in fachlicher Weiter- und Fortbildung (durch PHs organisiert) gibt es weitere Möglichkeiten, in die Lehrendenausbildung an pädagogischen Hochschulen und Universitäten einzusteigen, wenn dort Stellen ausgeschrieben sind: als Lehrbeauftragte/r, als Lektor*in, als Assisten*Üin oder sich für ausgeschriebene Professuren zu bewerben. Außerdem kann man sich in beruflichen Verbänden engagieren und dort Ämter übernehmen: ARGE-Leitungen, BÖKWE-Funktionen, etc. Auch innerhalb des Schulsystems gibt es Karriere-Modelle: Fachbereichsleitung, Direktor*in, etc.
Welche alternativen Berufe stehen mir nach dem Abschluss frei?
Mit den Kompetenzen und Erfahrungen aus diesem Studium ist es Absolvent*innen möglich, diverse alternative Wege einzuschlagen: in Museen, Sammlungen und anderen öffentlichen und privaten Darbietungs- und Vermittlungs-Institutionen werden immer wieder Stellen ausgeschrieben, die pädagogische und fachliche Bildung voraussetzen. Auch die stets wachsende „Maker“-Szene bietet berufliche Möglichkeiten für Absolvent*innen in freien Werkstätten, Ateliers und „Labs“ – im Sinne einer freiberuflichen Vermittlungstätigkeit. Auch an Theatern und im Medienbereich können Absolvent*innen ihre Expertise beruflich einsetzen, zB. im Bühnen- oder Kulissenbau oder in weiteren Ausstattungsbereichen, wie Kostüm- und Ausstattungsbereich, etc. Natürlich ist es auch Ihrer eigenen Kreativität überlassen, als Expert*in in vielen werktechnischen, gestalterischen und/oder Bildungs-Bereichen ein entsprechendes Start-Up oder eine freie Werkstatt zu gründen, und so völlig freiberuflich zu arbeiten.